Leseprobe 2. Buch

Neuer Garnisonfriedhof Columbiadamm
Friedhof Columbiadamm Berlin – Neukölln


Im Jahr 1813 wird im südwestlichen Teil der Hasenheide ein Friedhof für die Gefallenen der Schlachten bei Großbeeren, Dennewitz und Hagelberg wie auch für die in Berliner Lazaretten gestorbenen Soldaten angelegt. Zum 30. Gedenktag erhält der Friedhof 1843 eine Friedhofsmauer, die in Teilen heute noch erhalten ist. Weiter wird eine kleine Gedenkhalle nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel unter Mit – wirkung von König Friedrich Wilhelm IV. errichtet. 1861 stiftet Friedrich Wilhelm IV. eine Friedhofskapelle, die durch Arkaden mit einem Verwalterhaus verbunden ist und so das Eingangsgebäude bildet.
Angehörige verschiedener Regimenter haben auf dem weitläufigen Gelände Denkmäler aufgestellt, um ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken. Drei der vielen Denkmäler zeigen einen Adler, diese seien hier vorgestellt.

Sehr beeindruckend ist ein großes Denkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870 /71. Es wurde von Johannes Boese geschaffen, es gilt als sein Hauptwerk. Unter dem vergoldeten Schriftzug „Den für das Vaterland gestorbenen Kameraden der Krieger Verband Berlin und Umgegend“ breitet ein imposanter Adler seine Flügel aus, unter sich hat er einen Brustpanzer und zwei Pickelhauben, hinter sich vier Fahnen mit Eisernen Kreuzen an ihren Spitzen. Davor steht ein Soldat mit Pickelhaube, den Kopf gesenkt, den linken Arm angelehnt, die Fahne in seiner rechten Hand ist auf den Sockel des Denkmals abgelegt. Auf der Rückseite sagt eine Inschrift „Errichtet vom 1. Bezirk des Deutschen Kriegerbundes in der Mitwirkung.. (unleserliches Wort).. Waffengefährten und patr. Mitbürger 1888“. Darunter befindet sich eine Bronze – Tafel mit dem Relief einer Glocke und der Aufschrift „Treue um Treue“, darunter ein stürzender Adler im Eichenlaubkranz, links und rechts je ein Eisernes Kreuz, dann die Worte „Möge diese Glocke allzeit zum Frieden mahnen“. Unter der Glocke folgt die Schrift „Unseren toten Fallschirmjägern – Kameradschaft Berlin“.
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Infanterie – Offiziers – Degen


Der Degen war Rangwaffe für Offiziere und Kavalleristen, sowie eine als Seitenwehr bezeichnete, also an der Seite getragene blanke Waffe mit langer, gerader, schmaler, ein – oder zweischneidiger Klinge, welche es als Stichwaffe (Stoß – Degen) oder als Hiebwaffe (Haudegen, Pallasch) gab.
Einen Degen mit breiter Klinge (Raufdegen) nannte man Fuchtel. Schläge mit der flachen Fuchtel auf den Rücken dienten der Bestrafung von Unteroffizieren und Kadetten.

Infanterie – Offiziers – Degen


Einen solchen Degen, genauer gesagt, den hier abgebildeten Degen, präsentierte auch der junge Leutnant Werner Stephan vom 1. Ober – Elsässischen Infanterie – Regiment Nr. 167 der Preußischen Armee des Königreichs Preußen, als er im Jahr 1916 dem deutschen Kaiser und König von Preußen Wilhelm II. die Schlosswache von Kassel (Cassel) – Wilhelmshöhe meldete.

Degen – Griff mit Preußischem Adler

Leutnant Werner Stephan


Der Adler auf dem Degengriff trägt auf der Brust die Buchstaben R für Rex, also König, W für Wilhelm und die römische Zahl II für „der zweite“. Auf dem Kopf des Adlers ist die preußische Krone zu sehen, in den Klauen befinden sich rechts das Schwert und links das Zepter. Entsprechend, da das 1. Ober – Elsässische Infanterie – Regiment Nr. 167 ein preußisches Regiment war, handelt es sich hier zweifelsfrei um einen preußischen Adler.
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Olympiaglocke am Berliner Olympiastadion
Alte und neue Glocke


Sie hat die Jugend der Welt zu den Spielen der XI. Olympiade gerufen, die Olympiaglocke in dem nach Plänen von Werner March gebauten Glockenturm. Allerdings waren diese Spiele nicht unbedingt die „Spiele der Jugend der Welt“, sie wurden auch zu einem traurigen Schauspiel und zur Selbstdarstellung eines Mannes, der in den nächsten Jahren der Jugend der Welt viel Schaden brachte und nicht nur der Jugend.

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Hübichenstein – „Denkmal“


Der Hübichenstein ist ein Kalksteinfelsen im in der Nähe von Bad Grund im Kreis Osterode am Harz in Niedersachsen.
Ursprünglich bestand der Gipfel aus zwei Felsspitzen, man sagt aber, die eigentlich höhere Felsspitze sei im 30jährigen Krieg mutwillig von einigen Soldaten zusammen-geschossen worden, sodass nur die einzelne Spitze etwa 50 Meter über die Umgebung herausragt.


Im Jahr 1895 zum 25 jährigen Sedanstag beschloss man in Bad Grund, zu Ehren Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal zu errichten. Dazu suchte man den sagenumwobenen Hübichenstein aus. Am Fuß des Felsens wurde ein zwei Meter großes von dem Bildhauer Georg Wilhelm Bode geschaffenes Medaillon von Kaiser Wilhelm I. angebracht, umgeben von Eichenlaub und versehen mit der Kaiserkrone. Auf den Gipfel setzte man einen mächtigen bronzenen Adler mit etwa drei Meter Flügelspannweite. Dieser sowie das Relief wurden von der Gießerei Louis Sievert aus Bad Grund gegossen, die Gesamtkosten von 1512,64 Mark wurden durch Spenden von Bad Grunder Bürgern aufgebracht. Der Jahrestag der Schlacht bei Gravelotte 18.August 1897 wird als Tag der Vollendung des Denkmals angesehen.

Das eigentliche Denkmal, das Medaillon mit Kaiser Wilhelm I. hat die Monarchie nicht lange überlebt, der Adler aber ist in seinem Element geblieben, vielleicht wird er von dem in vielen Sagen beschriebenen Zwergenkönig Hübich beschützt, nach dem der Hübichenstein benannt ist.

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